10.3.4.3   Wassergehalt der Waren als Schweißwasserquelle
Für die kryptoklimatischen Bedingungen im Container von Bedeutung ist die Warenart, mit der der Container beladen wurde, wobei auch die eingebrachte Masse und die Größe der für die Luft leicht zugänglichen Oberflächen der Ware Einfluss haben.
 
Die hygroskopischen Waren bestimmen durch ihr Sorptionsverhalten weitgehend den Wasserdampfhaushalt im Container, indem die relative Feuchte der Restluft sich auf die jeweilige Gleichgewichtsfeuchte der Ware einstellt.
 
Noch größer sind die Wassermengen, die von vegetabilen Waren abgegeben werden können. Der durch Verdunstung entstehende Schwund an vegetabilen Waren wird, je nach Wassergehalt der Ware bei Verladung, mit bis zu 0,5 % der Masse angegeben.
 
Der optimale Wassergehalt von Kakaobohnen liegt zwischen 5-6 % (s. Abb. 16). Je weiter der tatsächliche Wert darüber liegt, desto größer ist die Neigung der Ware, Wasserdampf an die Containerluft abzugeben.
 
Abbildung 16: Sorptionsisothermen für Kaffee- und Kakaobohnen mit Grenzen des "containertrockenen" Wassergehalts;
Svenson [55]

 
Dieser Wasserdampf müsste abgeführt werden, was beim Standardcontainer nicht möglich ist. Diese Möglichkeit bietet sich nur beim passiv ventilierten Container (Kaffeecontainer).
 
Die Gefahr, dass Kakaobohnen und andere vegetabile Waren andererseits viel Feuchtigkeit aufnehmen, besteht vor allem während der Regenzeit, sodass der Transporttermin von besonderer Bedeutung ist. Vegetabile Waren sind die intensivste Quelle für Schweißwasser im Container. Diese Waren sind, laderaummeteorologisch gesehen, am meisten gefährdet. Es ist unmöglich, derartige Wassermengen aus einem Container herauszulüften!
 
Für die kryptoklimatischen Bedingungen im Container von Bedeutung ist die Warenart, mit der der Container beladen wurde, wobei auch die eingebrachte Masse und die Größe der für die Luft leicht zugänglichen Oberflächen der Ware Einfluss haben. Die hygroskopischen Waren bestimmen durch ihr Sorptionsverhalten weitgehend den Wasserdampfhaushalt im Container, indem die relative Feuchte der Restluft sich auf die jeweilige Gleichgewichtsfeuchte der Ware einstellt.
 
So wurden z. B. Puppen in Geschenk- und Versandverpackungen zu feucht verpackt. Während der Reise von Fernost nach Nordeuropa stieg bei absinkenden Temperaturen die relative Luftfeuchte innerhalb der Geschenkverpackungen bis zur Sättigung an, sodass Durchnässung und Schimmel die Folge waren. Es ergab sich ein Totalschaden, da Entfernung des Schimmels, Trocknung und Umpack notwendig wurden (s. Abb. 17).
 
Es muss immer darauf geachtet werden, dass die Ware containertrocken in den Container eingebracht wird.
 
Abbildung 17: Schimmelschaden an nicht containertrockener Ware;
Foto: Scheen [48]

 

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