4.2.8   Abschlussarbeiten im Türbereich
Die Forderung der CTU-Richtlinien nach einer sicheren Ladungsfront im Türbereich lässt sich auf unterschiedliche Art und Weise erfüllen. Eine Möglichkeit besteht darin, in Anschluss an die letzte Partie Holzgatter oder Paletten zu setzen und diese gegen die rückwärtigen corner posts abzusteifen:
 
 
  Holzgatter zur Sicherung einer Ladungsfront

 
Gatter können aus preiswerten unbesäumten Stauholzbrettern zusammengenagelt werden. Wie Gatter vor die Ladung gestellt werden, hängt davon ab, welche Drücke aufgenommen werden müssen und um welche Art Ladung es sich handelt. Bei gestapelten palettierten Gütern, die fest mit der Palette verbunden sind, bietet sich die rechte Variante an. Die dann an der Ladung anliegenden waagerechten Bretter sollten den unteren Bereich, die Nahtstellen der Stapel und den oberen Bereich abdecken. Bei dreilagig gestapelten Gütern sind somit Gatter aus vier waagerechten Brettern zu fertigen.
 
 
  Aussteifen von Lücken im Türbereich von Containern

Sind die abzusteifenden Massen nicht zu groß, können die Absteifungen direkt gegen das Gatter gesetzt werden (linke Abbildung). Sind größere Massen abzufangen, ist ein zusätzliches Querholz (1) einzupassen.
 

Stehen containergerechte Paletten zur Verfügung, beispielsweise solche mit den Abmessungen 1.150 mm x 1.550 mm oder 750 mm x 1.150 mm, können auch diese anstelle eines Gatters eingesetzt werden:
 
 
  Absteifung unter Verwendung
containergerechter Paletten
  Es bedeuten: (1) Zwei Paletten mit der Breitseite quer gestellt;
(2) in die Sicken eingepasste Kanthölzer; (3) im Türbereich eingepasste Querhölzer; (4) Absteifungen aus Kanthölzern; (5) Sicherungshölzer, um die Schrägsteifen am Zusammenrutschen zu hindern.

 
Werden drei Paletten mit der Schmalseite in Querrichtung angeordnet, können Kanthölzer innerhalb der Palettenbretter geführt werden.
 
 
 
    Sicherung durch Führung von Kanthölzern
  innerhalb von Paletten
  Es bedeuten: (1) Drei senkrecht angeordnete Paletten
- mit der Schmalseite quer gestellt;
(2) innerhalb der Palettenverbretterung eingepasste Kanthölzer.

 
Wird nicht mit Doppeldeckpaletten gearbeitet, sondern beispielsweise mit Vierwegepaletten, sollte die vollständig verbretterte Seite zur Ladung zeigen:
 
 
  Vierwegepalette Anordnung der Paletten

 
Durch die Verpackungsmängel ergeben sich Fehler bei der Ladungssicherung, die nur durch zusätzlichen Material- und Arbeitseinsatz hätten verhindert werden können. Denn die erkennbaren Staulücken müssen in jedem Fall ausgefüllt werden:
 

 
  Staulücken zwischen Fässern und anderen Packstücken

 
Stellen, an denen schädliche Drücke entstehen können, sind in dieser Darstellung besser zu erkennen.

Die CTU-Richtlinien fordern, dass beim Packen einer CTU in der Abschlussphase so weit wie möglich dafür zu sorgen ist, dass eine in sich gefestigte Ladungsfront aufgebaut wird. Damit soll verhindert werden, dass beim Öffnen der Türen Ladungsteile herausfallen. Das zwischen die Sicken eingepasste Brett kann das nicht leisten.
 
Um diese Aufgabe annähernd erfüllen zu können, wären einige quer eingepasste Bretter erforderlich gewesen oder - besser noch - ein Gatter aus mehreren Brettern.
 
 

 
Es kann vorausgesetzt werden, dass bei ansonsten ordnungsgemäßer Stauung die Bretter bzw. Holzgatter durch die Containertüren in Position gehalten werden und kein Ladungsverschub in Längsrichtung eintreten kann. Da beim Öffnen des Containers keine dynamischen Kräfte mehr auf die Ladung einwirken, ist zu erwarten, dass Ladungsteile beim Öffnen nicht herausfallen können. Die Forderung der CTU-Richtlinien nach einer sicheren Ladungsfront kann so erfüllt werden.
 
Eine ähnliche Situation dürfte sich beim folgenden Container ergeben, obgleich die Sicherungskräfte der diagonal eingepassten Bretter nicht optimal sind:
 
 
Sicherung einer Ladungsfront durch
diagonal eingepasste Bretter

 
Wichtig ist, dass die Bretter so gesetzt bzw. untereinander vernagelt werden, dass sie ihre Lage zueinander und zum Container nicht verändern können.
 
Was bei diesem Container zusätzlich missfällt, ist der großzügige Umgang mit alten Paletten und das sorglose Packen an sich.
 
Wesentlich anders stellt es sich dar, wenn bei teilbeladenen Containern Lücken zum Türbereich verbleiben. Hier reichen keinesfalls derart primitive Sicherungen aus - seien sie aus Brettern oder Kanthölzern gefertigt:
 
 
  ungenügende Sicherung einer Ladungsfront

 
Bei (1) könnte das Kantholz herabrutschen und würde dadurch lose werden. Die ohnehin primitive "Sicherung" wäre dadurch unwirksam. Der übliche Fehler beim Packen, nämlich das Belassen von Ladelücken, findet sich auch in diesem Container (2).
 
Relativ schnell und nicht übermäßig kostenintensiv sind Kantholzsicherungen, die zu den Eckpfosten des Containers hin abgesteift werden. Da die Kiste (1) ein wenig aus der Ladungsfront herausragt, ist hier keine optimale Lösung möglich.
 
 
  Sicherung durch Absteifen gegen die Eckpfosten

 
Wird nicht gegen die Eckpfosten abgesteift, können die waagerecht zwischen die Sicken eingepassten Hölzer die Ladungsfront nicht sicher halten. Es kann zu Beschädigungen der Containersicken kommen, wenn der Ladungsdruck zu groß wird und die Kanthölzer in Richtung Tür gedrückt werden. Das Einpassen von Kanthölzern und Brettern in die Containersicken ist zwar sehr bequem, zur alleinigen Ladungssicherung darf diese Methode jedoch nur bei sehr geringen Massen angewendet werden. In allen anderen Fällen sind Bretter und Kanthölzer waagerecht einzupassen, gegen Herabrutschen zu unterstützen sowie zusätzlich in Containerlängsrichtung abzusteifen.
 
Bei der vorherigen Methode werden die quer eingepassten Kanthölzer über die ganze Breite auf Biegung beansprucht. Die an der Containerwand eingepassten Hölzer bekommen an den Eckpfosten nur "wenig Fleisch" zu fassen. Eine belastbare Sicherung muss deshalb großflächig ausgeführt und möglichst schräg gegen die Eckpfosten gesetzt werden:
 
 
Absteifen gegen die Eckpfosten bei mittelschweren Gütern
- Draufsicht

 
Ist die Gesamtmasse der Ladung im Container schwer oder gar sehr schwer, sind zusätzliche Kantholzabsteifungen gegen die Türen vorzusehen.
 
 
Absteifen gegen die Eckpfosten bei schweren Gütern
- Draufsicht

 
Absteifen gegen die Eckpfosten bei sehr schweren Gütern
- Draufsicht

 
  unzureichend gepackte Containersektion

 
Immer wieder wird vergessen, dass es während des Transportes zu Geschwindigkeits- und Richtungsänderungen des Transportmittels kommt. Die daraus resultierenden Trägheitskräfte setzen die Ladung relativ zum Transportmittel in Bewegung.
 
Die Sicherung der Ladungsfront im Türbereich dieses Containers weist Mängel auf und erfordert einige Nachbesserungen:
 
 
  falsch beladener Container mit Gefahrgut

 
In diesem Container waren Gefahrgüter geladen. Nicht jedoch - wie es die Vorschrift verlangt - im Türbereich, sondern innerhalb der anderen Ladung "versteckt". Hier sei auf die entsprechende Regelung der CTU-Richtlinien unter Punkt 4.3.7 hingewiesen. Diese besagt, dass gefährliche Güter nach Möglichkeit in unmittelbarer Nähe zu den Türen zu packen sind, sofern sie nur einen Teil der Gesamtladung in einer CTU ausmachen. Die Markierungen und die Gefahrenkennzeichen müssen dabei sichtbar sein.
 
Auf die besondere Sicherung der Ladung in Nähe der Türen wurde schon mehrfach hingewiesen. Ob die beiden gekreuzten Bretter die Ladung tatsächlich am Herausfallen hindern können, wenn der Container eine längere Reise hinter sich hat, muss bezweifelt werden. Das liegt u. a. daran, dass die Bretter nicht auf Schmiege geschnitten wurden.
 
 
  fehlende Schmiege an den Brettenden

 
Das eingepasste Brett hat in der Nut der Containersicken Containersicken viel zu wenig "Fleisch", um unter einer entsprechenden Belastung zu halten.
 
 
    besserer Halt des Brettes durch an den Enden geschnittene
  Schmiege

 
Mit Schmiege versehene Bretter können Belastungen in Richtung Tür etwas besser standhalten.
 
Eine Schwachstelle ist jedoch bei allen derart angebrachten Sicherungen, dass die Bretter nach oben wegrutschen und dann keinerlei Halt mehr bieten.
 
 
    Diagonal eingesteckte Bretter, sog. Brettschwerter, können
  nach oben herausdrücken.

 
Zwar wäre das Absteifen nach oben theoretisch als brauchbare Lösung anzusehen, ist von der praktischen Durchführung her jedoch schwierig oder umständlich.
 
 
  Anheften von Brettern ist nicht immer möglich.

 
Das Anheften diagonal eingesteckter Bretter ist nicht immer möglich. Deshalb sollte auf diese Sicherungsvariante ganz verzichtet werden. Für relativ leichte Ladungen eignen sich waagerecht eingepasste Bretter oder Holzgatter. Bei mittelschweren Gütern sind Riegel aus 5 cm x 8 cm messenden Hölzern oder Kanthölzern die bessere Lösung. Für schwerere Ladungen sind fachmännische Absteifungen zu bauen.
 
 

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