5.2.14.20   Brammen - seitliche Sicherung
Da in normalen Boxcontainern nicht genügend Zurrpunkte in ausreichender Dimensionierung zur Verfügung stehen, um die erforderlichen Sicherungskräfte aufzunehmen, muss mit Hölzern geblockt werden. Im Folgenden werden einige Varianten vorgestellt.
 
Eine exakt mittige Lage bei der Platzierung des Containers ist theoretisch wegen gleichmäßiger Lastverteilung zwar wünschenswert, nicht aber in Hinblick auf die durchzuführenden Sicherungsmaßnahmen.
 
Sämtliche Kanthölzer zum seitlichen Absteifen und in Längsrichtung müssten exakt auf Maß geschnitten werden.
 
 
 
   Exakte Positionierung der Bramme erfordert
 exaktes Schneiden der Hölzer.

 
Wird die Bramme hingegen geringfügig versetzt eingebracht - was beim Hineinschieben nahezu immer von allein geschieht -, brauchen die Hölzer zum Absteifen nicht so präzise geschnitten werden. Man längt eine entsprechende Anzahl von Hölzern vom kleinsten bis zum größten Abstand ab und kann diese dann "einpallen". In den Skizzen ist die Verlagerung absichtlich etwas übertrieben dargestellt, um das Prinzip deutlicher zu machen.
 
 
 
      schief eingebrachte Bramme, um besser
    blocken zu können

 
Wird unterstellt, dass während des Transports auf die Bramme in seitlicher Richtung Trägheitskräfte in Höhe von 80 % ihrer Normalkraft auftreten, und Reibungskräfte in Höhe von 20 % der Normalkraft in Ansatz gebracht werden, sind 60 % der Normalkraft abzusichern. Da die Containerwände bei gleichmäßiger Lastverteilung 60 % des Payloads aufnehmen können, deckt sich dieser Wert gut mit den erforderlichen Sicherungskräften.
 
 
 
 
Seitliche Sicherung einer Bramme mit Kanthölzern des Formats
14 cm x 14 cm
 
Es bedeuten:
1 = Bramme
2 = Kanthölzer zur Druckverteilung
3 = am Boden des Containers angeheftete Kanthölzer zum Absteifen

 
Hier wurde mit Kanthölzern des Formats 14 cm x 14 cm gearbeitet. Beim gleichen Kubikmeterpreis für Holz kann die doppelte Länge an Hölzern des Formats 10 cm x 10 cm verarbeitet werden.
 
Die Steghöhe der Hölzer zur Einleitung der Kräfte in die Containerseitenwände kann so verbessert werden. Werden anstelle der einzeln gelegten Hölzer im Format 14 cm x 14 cm je zwei Hölzer des Formats 10 cm x 10 cm an den Containerseitenwänden platziert, wird die Steghöhe auf 20 cm vergrößert und die Biegefestigkeit verbessert. Allerdings erhöht sich der Arbeitsaufwand , weil sich die Anzahl der einzupassenden Quersteifen verdoppelt.
 

  Nutzungsmöglichkeit unterschiedlicher Holzformate

 
 
 

 
 
 
  Verwendung unterschiedlicher Holzformate zur
Einleitung von Kräften in die Containerseiten-
wände

 
Bei neuen Containerböden bzw. solchen aus Sperrholz und Siebdruckplatten sollte auf das Anheften der Kanthölzer mit Nägeln verzichtet werden. Stattdessen können Hölzer vor die Bramme gesetzt oder zwischen den Pallhölzern eingepasst werden. Die generell möglichen Arbeitsmethoden sind hier skizziert.
 
 
 
      an der Bramme eingepasste Hölzer zum
    Fixieren der Quersteifen

 
 
  Zwischen den Quersteifen eingepasste Hölzer
zum Fixieren dieser Hölzer

 
Hier ein reales Beispiel, bei dem Hölzer des Formats 14 cm x 14 cm eingesetzt wurden.
 
 
 
 
linksseitige Sicherung

rechtsseitige Sicherung
 
mit Kanthölzern des Formats 14 cm x 14 cm

 
In Längsrichtung können die Containerstirnwände bei gleichmäßiger Belastung nur Trägheitskräften widerstehen, die 40 % des Payloads entsprechen. Werden 20 % Reibung unterstellt, könnten Längskräfte bis zu 60 % der Ladungsmasse aufgefangen werden.
 
 
  Absteifung der Bramme gegen die Stirnwand

 
Es macht keinen Sinn, mehr Hölzer als die eingezeichneten zu verwenden, da sonst die Stirnwand als Schwachstelle nachgeben würde. Die Einsatzfestigkeit der Längshölzer muss demnach einen Wert erreichen, der (nahezu) dem 0,4fachen der Containernutzlast entspricht.
 
Erfolgt ein Teil des Transportes in Europa im kombinierten Ladungsverkehr auf der Straße oder mit der Bahn, ist mit Belastungen in Längsrichtung in Höhe von 80 % bis zu 100 % der Normalkraft der Bramme auszugehen. Bei den angenommenen Reibungskräften in Höhe von 20 % müssen demnach 60 % bis 80 % der Normalkraft als Sicherungskräfte in Längsrichtung aufgebracht werden. Da dies von den Stirnwänden nicht geleistet werden kann, sind zusätzlich zu den Absteifungen in Höhe von 40 % der Normalkraft gegen die Stirnwände Absteifungen von 20 % bzw. 40 % gegen die Eckpfosten der Container zu setzen.
 
 
Absteifungen gegen die Eckpfosten mit eingeschnittenen "Geißfüßen"

 
Die praktische Durchführung erfolgt hier mit keilförmigen Einschnitten in die Balkenenden, so genannten "Geißfüßen". Diese machen aber nur dann Sinn, wenn ihr Einschnittwinkel nicht zu spitz und die Teile - an denen abgestützt werden soll - nicht zu scharfkantig sind. Sonst besteht die Gefahr, dass die Hölzer aufspalten. Wie diesem Problem begegnet werden kann, wird noch erläutert.
 
 
 
  günstiger Winkel zu spitzer Winkel

 
Da Hölzer gegen Kerbeinflüsse rechtwinklig zur Faser relativ unempfindlich sind, bietet es sich an, zusätzliche Hölzer zwischen die Schrägsteifen zu setzen.
 
 
  schräges Absteifen unter Nutzung zusätzlicher Hölzer

 
In die zusätzlichen Hölzer (a) werden Kerben eingeschnitten. Die Hölzer werden an die Eckpfosten und Brammenecken angelegt und der Zwischenraum mit den Schrägsteifen abgesteift. Da diese Hölzer senkrecht zur Faser belastet werden, ist nur mit 30 daN pro cm² zu kalkulieren. Bei direkt angelegten Hölzern kann mit der Belastbarkeit parallel zur Faser gerechnet werden. Bei diesem hirnseitigen Einsatz der Hölzer beträgt die Belastbarkeit 100 daN pro Quadratzentimeter Holzquerschnittsfläche.
 
 
  V-Schnitt als Einkerbung in einem zusätzlich verwendeten Holz

 
Je nach den vorhandenen Umständen können die vorher gezeigten Varianten auch miteinander kombiniert werden:
 
 
 
 
Unterschiedlicher Einsatz der Hölzer bedingt andere Kalkula-
tionen.

 
 
  Beispiel für unterschiedlich wirksame Hölzer

 
An der Bramme (a) steht durch den V-Schnitt eine Fläche von 10 cm x 10 cm bei Belastung senkrecht zur Faser zur Verfügung. Die Belastbarkeit beträgt demnach 100 cm² ≈ 30 daN/cm² = 3.000 daN. Am Eckpfosten des Containers wird das Pallholz parallel zur Faser belastet. Die Kräfte wirken jedoch nur auf ein Drittel des Holzes. Die Belastbarkeit beträgt 3,3 cm x 10 cm x 100 daN/cm² = 3.300 daN. Die Sicherung ist durchaus als homogen zu bezeichnen.
 
Über den realen Winkel von ca. 20° werden immerhin noch ca. 94 % davon als Längskomponente wirksam, das sind 2.820 daN - errechnet über den Cosinus von 20°.
 
 
  linke stirnseitige Absteifung

 
Beim vorliegenden realen Beladungsfall wurden nach dem Einbringen der Bramme erst die Seiten und dann die Stirnwand abgesteift.
 
 
 
  zusätzliche Kraftübertragung auf die Eckpfosten

 
Als Nächstes wurde im Bereich der Türen ein Kantholz so gesetzt, dass bei geschlossenen Türen die Kräfte von noch zu setzenden Längshölzern direkt auf die Türflügel übertragen werden. Außerdem wurden Schrägsteifen gegen die Eckpfosten gesetzt.
 
 

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