10.2.5   Sorptionsisothermen
Die Sorptionsisotherme ist die graphische Darstellung des Sorptionsverhaltens einer Substanz. Sie beschreibt die Beziehungen zwischen dem Wassergehalt der Substanz und der relativen Luftfeuchtigkeit der Umgebungsluft bei einer bestimmten Temperatur.
 
Im geschlossenen Container stellt sich in Abhängigkeit vom Wassergehalt der Substanz die von der Sorptionsisotherme angegebene relative Luftfeuchtigkeit ein, bis ein Gleichgewicht zwischen Ware und Umgebungsluft erreicht ist. Man spricht von der Gleichgewichtsfeuchte. Die grafische Darstellung der Gleichgewichtszustände zwischen dem vom Wassergehalt abhängenden Partialdruck der Ware und dem der Umgebungsluft für eine bestimmte Temperatur ergibt die Sorptionsisotherme, die damit das Sorptionsverhalten einer Ware darstellt. Ist der Wassergehalt einer Ware bekannt, kann anhand der Sorptionsisotherme festgestellt werden, wie sich die Ware im Container verhalten wird bzw. wie sich die Lagerbedingungen, das Kryptoklima, einstellen werden.
 
Bei der Erfassung der Werte des Gleichgewichtszustandes zwischen Ware und Umgebungsluft ergeben sich Differenzen zwischen den Werten, die bei der Wasserdampfaufnahme (Adsorptionsisotherme) und den Werten, die bei der Wasserdampfabgabe (Desorptionsisotherme) gemessen werden. Dabei liegen die Werte der Desorptionsisotherme stets etwas höher als die der Adsorptionsisotherme. Bei mittleren relativen Luftfeuchten sind die Abweichungen zwischen Ad- und Desorptionsisotherme am größten (Abb. 3). In der Praxis bedient man sich meist der Adsorptionsisothermen bei 20 °C, die den Zustand der hygroskopischen Waren nach der Herstellung darstellen.
 
Abbildung 3: Verlauf der Adsorption und Desorption;
Tietke [58]

WG - Wassergehalt
rel. F - relative Feuchte



 
Der Verlauf einer Sorptionsisotherme ist charakteristisch für die Hygroskopizität einer Ware. Stark hygroskopische Substanzen zeigen eine steil verlaufende Sorptionsisotherme und schwach hygroskopische Waren weisen flach verlaufende Sorptionsisothermen auf. Schwach hygroskopische Waren zeigen keine oder eine schwache Änderung ihres Wassergehaltes als Folge von Schwankungen der relativen Luftfeuchte.
 

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