13.7   Risikofaktor Geruch
13.7.1 Geruchsinfektion (Aktivverhalten )
13.7.2 Geruchsempfindlichkeit (Passivverhalten)
13.7.3 Schadenverhütungshinweise
Als Geruch wird die Wahrnehmung gasförmiger Stoffe infolge chemischer Reize auf die Nasenschleimhaut bezeichnet. Von Geruchsstoffen, die in festem Aggregatzustand (z. B. Naphthalin) oder in flüssigem Aggregatzustand (z. B. Parfüm) vorkommen, wirken jeweils nur die verdampfenden Anteile. Dabei richtet sich die Geruchsintensität nach dem Dampfdruck. Die Geruchsintensität hängt von der Anzahl freier Moleküle innerhalb der Struktur eines Stoffes ab. Die Moleküle als Geruchsträger können sich an andere Stoffe anlagern. Je nachdem ob die Aromastoffe wasser- oder lipoidlöslich (fettlöslich) sind, werden sie beispielsweise von wässrigen oder fettigen Lebensmitteln unterschiedlich adsorbiert. Bei entsprechender Stärke der Geruchsträger und Anfälligkeit der beeinflussten Waren gegenüber Fremdgeruch kann es zu Geruchsinfektionen kommen. Eine Entscheidung der Zusammenlagerung verschiedener Warenarten ist folglich abhängig:
  • von der Geruchsabgabe der Waren (Aktivverhalten, Geruchsinfektion)
  • ihrer Geruchsempfindlichkeit (Passivverhalten)
  • von den durch die atmosphärischen Verhältnisse in Containern/Lagerhallen bedingten Veränderungen der Geruchsintensität (Temperatur und Luftfeuchte)
Zur Beurteilung des Geruchs können folgende Kriterien unterschieden werden:
  • Geruchstyp
  • Geruchsintensität
Beim Geruchstyp werden die Reaktionen des Menschen bei Lebensmitteln und die Reaktionen der Tiere bei Futtermitteln berücksichtigt, wobei angenehme und unangenehme Gerüche unterschieden werden.
 
Bei der Geruchsintensität werden beim Aktivverhalten unterschieden:
  • Wie wirken die Waren auf Lebens- und Futtermittel?
  • Wie beeinflussen sie die Atmosphäre in Containern/Lagerhallen?
Beim Passivverhalten wird von nicht geruchsempfindlichen Waren bis zu äußerst geruchsempfindlichen Waren unterschieden.
 
Weiterhin sind der Einfluss von Temperatur und Dampfdruck auf die Geruchsintensität der Waren zu berücksichtigen.
 
Bei Fahrten aus einem kalten in ein warmes Klimagebiet steigt mit ansteigender Temperatur der Dampfdruck und damit die Geruchsintensität an und umgekehrt. Daher sollte man bei der Einschätzung der Geruchsintensität einer Ware die bevorstehende Reise nach Dauer, Jahreszeit und zu durchfahrenden Klimagebieten berücksichtigen.
 

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